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Oblivion Protocol: The Fall of the Shires (Review)
Artist: | Oblivion Protocol |
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Album: | The Fall of the Shires |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock / Metal |
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Label: | Atomic Fire / Warner | |
Spieldauer: | 41:41 | |
Erschienen: | 18.08.2023 | |
Website: | [Link] |
Nach der starken letzten Threshold-LP legte Keyboarder Richard West die Hände nicht in den Schoß, sondern schloss scheinbar beiläufig die Arbeit an seiner lesenswerten Autobiografie ab und schickte sich obendrein an, die Story von „Legends Of The Shires“ (2017) mit einer eigenen Nebenband weiterzuschreiben. Das Ergebnis klingt logischerweise eindeutig nach den unverwüstlichen britischen Prog-Metallern, wobei man sich fragen kann, ob West sogar ihr dominanterer Songwriter ist (also vor Gitarrist Karl Groom).
Im Grunde genommen lässt sich "The Fall of the Shires" salopp gesagt auf Threshold mit nicht so charismatischem Sänger herunterbrechen. Wests Mitstreiter sind Ruud Jolie (g., Within Temptation), Simon Andersson (b., Darkwater) und Session-Drummer Darby Todd (The Darkness, Joe Lynn Turner), die Musik ist insgesamt erfreulich kompakt, und Wests Vocals erinnern bisweilen an Thresholds 2011 verstorbenen Sänger Andrew McDermott.
Unabhängig davon gefällt „The Fall of the Shires“ durch seine dynamische Bandbreite, da es neben vertraut wirkenden Fett-Riffs auch viele ruhige Momente enthält, und eine erhöhte Ohrwurmdichte, die es nicht nur für Threshold-Fans interessant macht. So gut wie alle Songs sind hübsch kompakt, wobei das schreitende 'The Fall (Part 1)' und das halb akustisch arrangierte 'The Fall (Part 2)' als typische Artrock-Nummern hörbar englischer Provenienz quasi den stilistischen Rahmen vorgeben. Akzente setzen unter diesen Voraussetzungen das treibende 'Tormented' und das düster harte 'Forests in the Fallout', wohingegen das stark von Soundscapes geprägte 'Public Safety Broadcast' (starker Refrain!) das andere, ruhigere Ende des Klangspektrums der Band abbilden. Die ähnlich geräuschhaft aufgezogene Ballade 'Vertigo' wirft dann auch die Frage auf, ob sich Richard nicht auch mal als Filmkomponist austoben sollte.
'This Is Not a Test' - mit etwas über sechs Minuten Spielzeit das längste der Stücke auf dem Album - wird von Piano und besonders lebhaften Vocals getragen und von einem virtuosen Keyboard-Solo gekrönt. Gemeinsam mit dem melancholischen Ohrwurm 'Storm Warning' sei die Nummer als Anspieltipp dieses durchweg guten, langlebigen Albums empfohlen. Wer möchte und die vorletzte Threshold-Scheibe tief verinnerlicht hat, entdeckt hier im Übrigen auch einige Easter Eggs, die auf "Legends…" verweisen.
FAZIT: Im positiven Sinn unauffälliger Prog Rock bis Metal, dem man seine Ursprünge in der Referenzband Threshold deutlich anhört -OBLIVION PROTOCOL bleiben wahrscheinlich eine einmalige Angelegenheit, doch falls nicht, dürfen sich Fans von Rich Wests Hauptband längerfristig auf eine weniger Gitarren-orientierte, atmosphärische Variante derselben freuen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01. The Fall (Part 1)
- 02. Tormented
- 03. Public Safety Broadcast
- 04. This Is Not a Test
- 05. Storm Warning
- 06. Vertigo
- 07. Forests In The Fallout
- 08. The Fall (Part 2)
- Bass - Simon Andersson
- Gesang - Richard West
- Gitarre - Ruud Jolie
- Keys - Richard West
- Schlagzeug - Darby Todd
- The Fall of the Shires (2023) - 11/15 Punkten
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